Erstmalig in einem „Doppeldurchgang“ wurden die diesjährigen Bezirksmeisterschaften FITA in Daisendorf abgehalten: zu viele Starterinnen und Starter hatten zuvor ihre Wettkämpfe um die Titel der Kreismeister in den verschiedenen Altersklassen im Bodenseebezirk bestritten, als daß man wie üblich alles „in einem Aufwasch“ hätte erledigen können. So durften alle diejenigen Teilnehmer zu Frühaufstehern werden, die zu den „älteren Semestern“ (bis einschließlich Jahrgang 1994) zu zählen sind ... . Gute Gelegenheit für ein echtes Familienduell am Vormittag für Josef und Mario Straub. Am Ende wurden beide sensationell Vizemeister in ihren Klassen und strahlten um die Wette.

Wieder einmal Glück mit dem Wetter hatten die Starterinnen und Starter auf dem Bogenplatz am Schützenhaus von Daisendorf. Die ständig drehenden und teilweise auffrischenden Windböen, die kennt man ja schon. Trocken blieb es – entgegen der Erwartung mancher – dann auch, also beste Bedingungen für einen schönen Wettkampf. Nicht einfach zwar, aber, Mensch, das ist Daisendorf !

In der Schützenklasse kam es wie erwartet zum erneuten Schlagabtausch zwischen Heiko Plagwitz und Christian Wild, die erstmalig aufgrund besonderer Umstände auf einer Scheibe gemeinsam antreten durften. So beharkten sich die beiden Runde um Runde, eine Situation, die vor allem für die wichtigsten Wettkämpfe der Saison, die noch ausstehenden Landes- und eventuell am Ende auch Deutschen Meisterschaften, eine erstklassige Basis bieten dürfte. Zumindestens sollte diese Extra-Einheit „Mentaltraining“ einiges an Wirkung entfalten. Am Ende hatte wie schon bei den Kreismeisterschaften Heiko die Nase vorn. Die im ersten Durchgang herausgeschossenen sieben Punkte Vorsprung reichten, um zum Schluß mit 610 Ringen (311, 299) neuer Bezirksmeister zu werden. Christian kam auf 604 Ringe (304, 300) und wird sich nun wohl einiges einfallen lassen (müssen ?), um bei den Landesmeisterschaften am ersten Juli-Wochenende vielleicht einmal den Gold-Silber-Spieß umzudrehen. Dritter wurde im Foto-Finish um Bronze Michael Margraf von der SG Singen 04 mit 534 Ringen (266, 268), der den ringgleichen Wiedermaldoppelstarter Harry Kempf vom TV Meßkirch mit 8:5 Zehnern auf den vierten Platz verweisen konnte (letzterer hielt sich dann im Wettkampf mit dem Compound, den er parallel auch noch bestreiten wollte, schadlos und holte sich dort die verdiente Silbermedaille).

Stark war nach dem Auftritt des Litzelstetter Doppelpacks damit auch das Mannschaftsergebnis: Mit dem sechstplazierten Stefan Windmüller kam das Team auf 1684 Ringe und dürfte somit im Kampf um die Medaillen in Wyhl ein Wörtchen mitzusprechen haben. Stefan Leitermann, der als siebter direkt hinter dem ersten Stefan landete, haderte vor allem im ersten Durchgang reichlichst mit sich selbst. Am Ende blieben 409 Ringe (196, 213) und die Erkenntnis, daß er auch mit einem „M“ 43 Ringe schießen kann – durchaus ausbaufähig ! Da könnte man fast schon wieder darüber sinnieren, was wäre, wenn denn ... .

Schon vor dem Wettkampf waren die Damen stutzig geworden: alle Litzelstetterinnen auf einer Scheibe ? Damit war der Spaß bereits vorab garantiert. Die Sache am besten machte Stefanie Polej, die so auch die seit Mai längst feststehende Erwartungshaltung von Kollegin Susanne Papendick erfüllte: „Wir teilen uns das in der Saison auf. Ich Verein (erledigt), Du Kreis (geschafft), ich große FITA (jawoll), Du Bezirk (hmm hmm), ich Land (das wollen wir doch 'mal sehen), ... Du ... Deutsche (nicht Dein Ernst, oder ?) ... – ähhh, hö ?“ Ganz so einfach wurde es aber doch nicht, allerdings blieb die genante Serie bestehen. Wie die Saison nun weitergehen wird, darauf sind beide natürlich sehr gespannt. Auch auf die Konkurrentinnen aus den anderen Bezirken sowie auf Simona Weszelovszky vom BC Markdorf wird entsprechend geschaut.

An diesem Tag war der Wettkampf aber bereits nach der ersten Hälfte so gut wie gelaufen. Eine starke 290er Runde bedeutete bereits einiges an Vorsprung für die spätere Siegerin. Steffi setzte sich am Ende mit 559 Ringen (290, 269) durch. Silber gab es für Simona, die mit 543 Ringen (276, 267) zweite wurde. Nach einem völlig verkorksten Start gewann Susanne zwar den zweiten Durchgang, aber der Rückstand auf die beiden Führenden war zu groß gewesen. Sie wurde zum Schluß mit 523 Ringen (249, 274) dritte. Erst gegen Ende kam sie in Schwung, da jedoch war das Turnier so gut wir vorbei. Und so konnte jede für sich auf die ganz persönlichen „High-/Lowlights“ zurückblicken. „Gelohnt hat sich auf jeden Fall das Training an Pfingsten“, so die Siegerin. „Am letzten Wochenende war es enorm wechselhaft draußen, tolle Trainingsbedingungen. Das hat sich im ersten Durchgang heute bezahlt gemacht.“ Sprach’s und wünschte sich wohl, die Bedingungen wären immer und überall so. Kirsten Keller, die dritte im Vereinsbunde, freute sich über ihr Ergebnis wie ein Schneekönig, obwohl sie ohne Medaille in der Einzelwertung blieb. „Endlich 400 !“ statt „Endlich 70 !“ (oder war’s jetzt schon 80 ?), das war das persönliche Tagesglück. Im ersten Durchgang war sie mit 191 Ringen noch knapp an der Halbzeitmarke von 200 gescheitert, aber in der zweiten Runde folgten dann 217 Zähler, genug, um endlich auch einmal in einem Wettkampf diese Marke zu überbieten. Für die Mannschaft blieben am Ende 1490 Ringe, ein gutes Zwischenergebenis auf dem Weg zu den Landesmeisterschaften, bei denen man sich dann mit den Konkurrentinnen aus den anderen Bezirken messen wird.

Aufwärts zeigt die Formkurve von Niels Huber, der in der Jugendklasse sein Ergebnis von den Kreismeisterschaften vergessen machen wollte. Am Schluß blieb ihm der zweite Platz hinter Max Borgmann vom SV Weiler Höri, der sich mit 452 Ringen (243, 209) durchsetzte. Niels war von seinen 436 Zählern (229, 207) zwar nicht restlos begeistert, dürfte jedoch wieder einen guten Schritt voran gemacht haben. Marcel Pfaff vom TV Meßkirch wurde mit 431 Ringen (208, 223) dritter. Valentin Kolandt mußte auf dem Daisendorfer Bogenplatz Lehrgeld zahlen und war mit seinem Resultat überhaupt nicht zufrieden. „Gerade einmal 224 Ringe, gar nicht toll“, so sein Fazit, „aber daran wird dann eben weiter gearbeitet.“

Mit sich hadern könnte eigentlich mit Mario Straub ein weiterer Schütze. Bei den B-Junioren leistete er sich einen Fehlschuß, der ihn zu Beginn nicht wirklich ärgerte, am Ende dann aber doch: „Hätte ich den nicht daneben geschossen, dann ... !“ Ja, dann ! Dann hätte es vielleicht sogar zur Supersonderextraüberraschung gereicht. So blieb ihm zum Schluß mit sensationellen 477 Ringen (237, 240) Rang zwei hinter Adrian Massler vom SV Weiler Höri, der nur zwei Zähler vor ihm lag (479; 240, 239) und nur die große Überraschung, reichte für den Anfang aber auch. Für’s Maulen blieb ihm dann ohnehin gar keine Zeit: mit Abstand persönliche Bestleistung, ausbaufähiges Resultat, und Stolz auf die erreichte Medaille, was will man mehr ... ? Frank Nietsch vom BSC Konstanz wurde mit 425 Ringen (195, 230) dritter.

Dank des tollen Ergebnisses in der B-Juniorenklasse strahlte Papa Josef Straub wie ein Honigkuchenpferd. Und fast hätte er dabei vergessen, daß er alleine ja auch genügend Grund zur Freude selbst ohne dieses Resultat gehabt hat. Ein bärenstarker erster Durchgang brachte ihm Platz eins in der Zwischenwertung der Altersklasse der Herren ein. 218:280 hieß es dort im vereinsinternen Duell mit Jürgen Häge. „Alles über 40 ist gut“, übte sich Josef den gesamten Wettkampf in Understatement, „und über die 500 zu kommen, das wäre echt traumhaft.“ Damit dürfte er nun ganz traumhaft die Pizza genießen, die sich Vater und Sohn zur Feier des Tages genehmigen wollten: 539 Ringe (281, 258) waren es am Ende. Silber gab es somit wie auch für Mario, denn in der Altersklasse war „Hägar“ eben eine Klasse für sich. Mit 559 Ringen (280, 279) lieferte Jürgen Häge einen sehr konstanten Wettkampf ab und gewann die Konkurrenz. „Ein tolles Ergebnis“, so waren sich die beiden einig. Sie hoffen nun auf die Qualifikation zu den Landesmeisterschaften in Wyhl, die im Rahmen des möglichen liegen sollten.

P.S.: Denkt dran, es sind Wahlen ! Noch habt Ihr knapp 'ne Stunde Zeit ... . Selbst wenn man nicht mit allem zufrieden ist, Wahlen sind wichtig - und man kann froh sein, wenn man wählen darf ...

 

   

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